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2012/10/28 / claudiusrbz

1000 km, 14 h, 6 Haltestellen, 1 Nacht Softsleeper – oder – Fürs Wochenende nach Yangshuo – oder – In China essen sie Hunde … und Katzen….

Übers Wochenende ging’s mit dem Nachtzug 1000 km nach Guilin. Ich buchte mir ein Bett im Softsleeper Abteil für die 14 Stunden Fahrt. Die Züge sind nicht gerade state-of-the-art aber wirklich komfortabel und es lässt sich bequem eine Nacht aushalten. Jeden falls in der Softsleeper klasse

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Das hier wären die Hardsleeper Betten (ich war froh den Aufpreis gezahlt zu haben):

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Leider konnte ich nicht viel schlafen da ich zusammen mit einer chinesischen Kleinfamilie oder Normfamilie im Abteil war. Sie waren zwar sehr höflich und nett, haben mich mit Mooncake und Orangen versorgt aber das Baby hat immer dann Hunger bekommen wenn mich der Radiotatort Podcast grad in Schlaf gebracht hat.
Naja in Guilin angekommen lief ich ein wenig durch die Gegend und versuchte ein Schiff nach Yangshuo zu buchen. Nach mehreren Anläufen lies ich mich auf eine Frau mit Flyer in der Hand ein und nahm die günstigste 100% chinesische Variante. Im blinden Vertrauen folgte ich ihr in ein kleines Reisebüro im Hinterhof bevor es mit ca 20 Chinesen in einem Kleinbus Richtung Fluss ging. Der Bus wurde auch gleichzeitig als Transport mittel für die Bauern der Dörfer genutzt. Auf dem Weg durch Reis und Wein Felder hielten wir öfters mitten im nirgendwo an luden z.B. Plastikrohre aus und Früchte ein. Ich fands echt cool und spannend zu sehen wie die einfachen Menschen hier Leben. Kinder helfen auf dem Feld, Frauen waschen Kleider im Fluss usw. Ein krasser Unterschied zu Shenzhen. Dieses Land ist voller Gegensätze! Das hätte ich bei den großen Reise Veranstaltern sicher nicht erlebt.
Am Ufer angekommen ging es dann in 5er Gruppen auf kleine Bambusboote, naja PET Bambus, und eine gute Stunde durch eine wirklich beeindruckende Landschaft. Aber seht selbst:

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Mit ein bisschen Fantasie kann man auf dem Berg Pferde erkennen:

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Ebenso mit etwas Fantasie ist dieser Abschnitt auf der 20 RMB Note abgebildet:

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Und das hier ist der „Hello Kitty Mountain“ 😉

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Auch für die Wasserbüffel gilt wohl die 1 Kind Politik 😉

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😉 etwas ungeschickt platziert, nein das letzte Bild gehört nicht mehr zu den Wasserbüffeln.
So jetzt zu Yangshuo. Kein wunder das der Flo sich hier ne zeitlang niedergelassen hat. Coole Kleinstadt! Sehr touristisch, aber das zu Recht! Geile Landschaft, massig Aktivitätsmöglichkeiten und eine Kneipen Szene die seines gleichen sucht…
Eigentlichn wollte ich mim Fahrrad rein in die Natur aber leider fing es an zu regnen. Naja was mach ich viel lieber als Fahrrad fahren? Essen! Ich meldete mich also für einen 4 stündigen Kochkurs mit Marktbesuch an. Da sie die Zeit geändert haben war die Gruppe schon im Markt und ich wurde von einer der Bedienungen „nachgeliefert“! Oh Gott eine Reisegruppe voller dicker Whiteguys in Sandaletten… Ich stellte mich höflich auf englisch vor und bedankte mich fürs warten. Kurz darauf stellte ich fest das sie Deutsch sprachen. Besser gesagt Sächsisch. Ich verhielt mich weiter ruhig und gab mich nicht zu erkennen. Nur eine konnte Englisch, naja Chicken feet übersetzte sie mit Hühnerfilet, bei Spring Rolls war sie überfordert. Einer kam auf die Idee es könnte Pferd sein.:) ja leider kein Witz! Spring Rolls klingt ja fast wie Spring Ross! Oh Mann… Ich hatte von Minute zu Minute weniger Bock auf die Leute und der Terrorgruppe Ohrwurm: „dicke Deutsche, bleibt wo ihr seid…“ wurde immer lauter 🙂 ok, ich gab mich immer noch nicht zu erkennen und half auch nicht beim übersetzen. War nicht nett, aber manchmal hat man einfach keine Lust auf Smalltalk. Naja dann spielte ich das Spiel weiter. als sie mich fragten wo ich her komme, antwortete ich mit „Shenzhen“. Das hat natürlich nicht gereicht, das ich kein Chinese bin war ihnen schon klar. Naja also antwortete ich weiter mit „Kamloops“ 🙂 „what, Chemnitz???“ ok ich war gerettet die hatten wirklich keine Ahnung! „No, Kamloops British Columbia“ 🙂 es hat geklappt, und mit diesem Spiel hat der Kochkurs seinen eigenen Reiz bekommen. Einmal wär ich fast aufgeflogen als sie mich gefragt hat was Kochschürtze auf englisch heißt, aber nach etwas überlegen und „its a…, um a…. actually I never Cook at home, i really dont know.“ bin ich aus der Situation heil raus gekommen. Das Kochen hat echt Spaß gemacht und endlich weiß ich wie man Dumplings, Chicken Gum Bao und Sweet Sour Pork macht. Und hier meine Gerichte, Lecker:

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Jap alles selbst gemacht und die Rezepte eingepackt, wer will kann also mal in kriegshaber im Häusle kosten kommen.
Zum Abschluss noch die Bilder vom Markt! Vorsicht vor allem beim letzten Bild! Ich meins ernst, appetitliche Bilder flogen nicht! Wer Hunde und Katzen gern hat sollte nicht zu weit scrollen!!!

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Wie angenehm ein Obstand sein kann…
Ok hier noch ein paar Bilder von Yahngshuo bei Nacht ich mach mich jetzt mim Fahrrad auf in die Reisfelder!

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Die Nacht war lang und das Hotelzimmer hab ich nur wenig genutzt…;)

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